Viktoriaplatz

Geplant in die falsche Richtung

Als Teilprojekt vom Dr nöi Breitsch wird, nebst diversen Bauvorhaben – Platzgestaltungen und Sanierungsarbeiten – auch der Viktoriaplatz umgestaltet. Der Viktoriaplatz als Einfallstor in den Berner Norden. Ein grosser Platz, eindrücklich, nicht zuletzt dank des grossen BKW-Hauptsitzes mit seinem saisonal gepflegten Vorgarten.

Die Planung für den Viktoriaplatz ist über 10 Jahre alt. Und das jetzige Ergebnis ist alles andere als im Interesse der Quartiervertretung. Im Gegenteil. Das Planungsvorhaben wird als missraten moniert, im Quartier dominiert die Sorge um einen bald zerstörten Platz, mit eigentlich so grossem Potenzial in Sachen Qualität und Ästhetik. Als Gegenpol des Helvetiaplatzes wird der Viktoriaplatz im Nordquartier verstanden und gesehen. Ein Platz, der Tradition, alte Gemäuer und Moderne geschickt und im Sinne aller Verkehrsteilnehmenden vereinen könnte. Nun scheint daraus ein zweiter Eigerplatz, eine Betonwüste und reine Verkehrsinsel zu entstehen.

Die Frustration und das Unverständnis über den überdimensioniert geplanten Kreisel, zu wenig Fokus auf den Langsamverkehr und die völlig zerstörte Aufenthaltsqualität ist gross.

AfdN, Bernerzeitung, JournalB

Kritikpunkte

Auszug aus dem Protokoll vom 17. Juni 2020

  • Ein Platz ist, was man aus ihm macht. Aktuell macht die Stadt aus dem Viktoriaplatz eine riesige Betonverkehrswüste, analog Eigerplatz.
  • Der Eigerplatz ist misslungen (…). Analoges darf mit dem Viktoriaplatz nicht passieren!
  • Der ganze Platz geht zu Ungunsten der Aufenthaltsqualität, Fussgänger, des Langsamverkehrs.
  • Die Verkehrsplanung habe eine Variante ausgearbeitet, deren Umsetzungsmöglichkeit gegeben und mit den DIALOG Nordquartier- Anliegen verträglich sei, jedoch unter Verschluss gehalten werde. (Im Juni 2020 konnte die Arbeitsgruppe Verkehr bei der Verkehrsplanung Einsicht nehmen in diese verbesserte Variante. Den Teilnehmenden dieser Arbeitsgruppe ist unverständlich, weshalb an der alten, überholten Kreisellösung seitens Tiefbauamt festgehalten wird. Das Projekt Viktoriaplatz bleibe in dieser Form ein Flickwerk.)


Weitere Kritikpunkte

  • Der Planungsstand basiert auf einem geplanten Temporegime 50km/h. Auch auf der offiziellen Homepage Dr nöi Breitsch ist noch immer von Tempo 50 die Rede. Bereits seit Anfang 2019 ist aber klar; es werden 20km/h eingeführt (keine 20er-Zone), und dieser Wechsel verändert manches.
  • Das Tiefbauamt TBA hatte 2017 zugesagt, nachträglich eine Projektänderung beim BAV einzureichen, falls sich ein passenderer Kreisel ergebe. Dies ist nicht geschehen.
  • An verschiedenen Stellen sind Verkehrstechnik und Verkehrssicherheit zu hinterfragen. Der Kreisel wurde vergrössert und neue Gefahrenherde geschaffen.